|
|
|
|
|
|
videos
more |
|
Im Prozess
des Buchschaffens verschärfe ich das Auflösen und das Mitwirken der
Bestandteile eines Buches, jeden Bestandteil behandle ich als Zeichen.
Ich reduziere die Anwesenheit bekannter Schriften, sodass die
Materialiät des Buches in den Vordergrund tritt. Dann löse ich ein Buch
in seine einzelnen Elemente auf, verbinde ich diese Elemente mit
Buchbindetechnik aber in einer semiotisch archaischen Art und Weise, um
weitere Bücher entstehen zu lassen. Das auf diese Wiese entstandene
Buch gilt als Objekt und hat eine unkonventionelle Präsenz. Trotz
seines objekthaften Charakters bleibt es zugleich ein Buch im
herkömmlichen Sinne. Das Lesen spielt eine (inter-)aktive und dominante
Rolle für die Bilder im/ mit dem Buch: Der Leser blättert die Seiten,
durch diese Bewegung werden die Zusammenhänge zwischen Seiten, zwischen
Buchkanten, zwischen Farbflächen und zwischen Bildern variiert. Jeder
neue Zusammenhang der Elemente bezieht sich auf ein neues Bild, auf
eine neue Aussage, auf neue Information, die der Leser
abwechslungsreich sinnlich erlebt und selbst beeinflussen kann.
Die Buchseiten sind nicht nur als Flächen wahrzunehmen, zwischen den
Buchseiten gibt es einen eigenen Bildraum. Dieser Bildraum reicht über
den „Körper“ des Buches hinaus, er impliziert die vielfältigen Zugänge,
über die sich der Betrachter dem Buch selbst und den enthaltenen
Bildern annähern kann. Das Buch ohne Schrift schweigt, aber „spricht“
in Bildern, in seiner Textur.
Um die oben erwähnte Interaktion zwischen Büchern und Lesern zu
ermöglichen, inszeniere ich mein Konzept in Form einer
Leseinstallation: Es wird ein temporärer Raum für die
Auseinandersetzung des Lesers/Betrachters mit dem Buch aufgebaut.
|
|
|